PASSIONSSPIELE
OBERAMMERGAU

Eine fast 400-Jährige Geschichte

Am Beginn der Tradition der weltberühmten Oberammergauer Passionsspiele steht ein Gelübde aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. In Oberammergau fielen 80 Menschen der Pest zum Opfer. In der Hoffnung auf Gottes Hilfe gelobten 1633 die Gemeindevorsteher, „die Passions-Tragödie alle zehn Jahre zu halten“, wenn das Dorf von der Pest befreit würde. Die Seuche kam zum Stillstand, und bereits 1634 lösten die Oberammergauer ihr Versprechen zum ersten Mal ein.

 

Die ersten Aufführungen fanden auf einem einfachen Holzgerüst auf dem Friedhof neben der Pfarrkirche statt, seit 1830 dient der Platz des heutigen Theaters als Spielort. Die Bühne, immer wieder umgebaut und technisch verbessert, erhielt 1930 ihre heutige Form. Die ca. 4.800 Sitzplätze wurden 1900 überdacht, die nach hinten ansteigenden Ränge ermöglichen von jedem Platz eine gute Sicht auf die Bühne.

Maßgeblich für die künstlerische Einheit von Text, Musik, Bühnenbild und Kostümen war die Tatsache, dass die Oberammergauer als Holzschnitzer immer schon über ein großes künstlerisches Gespür im Umgang mit Farben und Formen verfügten. Es ist die einzigartige Aufführungskontinuität über mehr als drei Jahrhunderte hinweg, die das Oberammergauer Passionsspiel zum größten und bekanntesten der Welt gemacht hat. Dies ist nur möglich durch die Bereitschaft des ganzen Dorfes, alle zehn Jahre in einer Gemeinschaftsleistung die Geschichte vom Leiden und Sterben des Jesus von Nazareth nachzuspielen als eine Geschichte von Hoffnung und Erlösung für die Welt.

Die Passionsspiele 2022

Im Jahr 2022 fanden die Oberammergauer Passionsspiele im 42. Spieljahr statt. Vom 14. Mai bis 2. Oktober 2022 wurden insgesamt 103 Vorstellungen aufgeführt und von etwa eine halbe Million Gästen besucht. Die nächsten Oberammergauer Passionsspiele finden 2030 statt.

Wer darf Mitspielen?

Über 2.000 Schauspieler, also fast die Hälfte der Dorfeinwohner Oberammergaus,  wirken bei den Festspielen mit. Alle Schauspieler sind Einwohner Oberammergaus. Nur gebürtige Oberammergauer oder Menschen, die mindestens 20 Jahre dort leben, haben ein Recht darauf, bei den Spielen mitzuwirken. Alle zehn Jahre werden die Hauptdarsteller neu ausgewählt.

Mehr Informationen auf: passionsspiele-oberammergau.de

Die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels beginnt 1633

Die Geschichte des Oberammergauer Passionsspiels beginnt 1633. Mitten im Dreißigjährigen Krieg, nach monatelangem Leiden und Sterben an der Pest, gelobten die Oberammergauer, alle 10 Jahre das „Spiel vom Leiden, Sterben und Auferstehen unseres Herrn Jesus Christus“ aufzuführen.

Zu Pfingsten 1634 erfüllten sie das Versprechen zum ersten Mal. Bereits in der Mitte des 18. Jahrhunderts kamen Zuschauer aus allen Teilen Deutschlands nach Oberammergau, angezogen durch die große Kraft und Ausstrahlung des Spiels. Im Jahr 2010 führte die Gemeinde zum 41. Mal das Spiel auf, das die Oberammergauer in einer einzigartigen Kontinuität durch die Jahrhunderte getragen haben. Mehr als 2000 Mitwirkende brachten in einer fünfstündigen Aufführung die Geschichte des Jesus von Nazareth auf der imposanten Freilichtbühne des Passionsspieltheaters zu Gesicht und zu Gehör. Fast die Hälfte der Bewohner von Oberammergau spielte mit großer Hingabe die Geschichte jenes Mannes, dessen Botschaft über 2000 Jahre hin unglaublich vielen Menschen Hoffnung und Lebenskraft gibt. Sie spielen sie von seinem Einzug in Jerusalem bis hin zu seinem Tod am Kreuz und seiner Auferstehung.

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